mmm 06: Blockchain und Arbeit – Gesprengte Ketten oder Smart Work Order?
Viele Menschen in Deutschland erleben, dass die digitale Technik nicht nur unser Privatleben verändert, sondern auch, wie wir arbeiten und unser Geld verdienen. Wie sieht das bei ganz neuen digitalen Techniken aus? Die Blockchain-Technik wird z.B. oft mit dem Versprechen in Verbindung gebracht, in der Zusammenarbeit von Menschen (etwa beim Tätigen von Geschäften) mehr Gleichberechtigung zu schaffen, da sie auf Dezentralität beruhe. Doch ist das wirklich so? Welche positiven und negativen Auswirkungen hat sie auf Arbeitsprozesse, Freiheit und Selbstbestimmung von Arbeitnehmer*innen?
Ein Forschungsprojekt an der Hochschule Darmstadt, finanziell gefördert von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, geht solchen Fragen nach. Susann Kabisch und Julio Lambing konnten einen der beteiligten Wissenschaftler für ein Interview gewinnen: Moritz Hütten.
Folgende Themen werden angesprochen: Wie viel Freiheit erzeugt die Blockchain? Wo entstehen neue Zwänge, etwa durch Überwachung oder strengere Regulierung von Arbeitsabläufen? Wer hat eigentlich die Macht in dezentralisierten Strukturen? Was passiert eigentlich, wenn Job-Plattformen im Internet global Arbeitsaufträge ausschreiben, um die dann Menschen weltweit hinsichtlich Entlohnung und Arbeitsgeschwindigkeit konkurrieren? Wie sieht es mit der Arbeit, der Entlohnung und der Macht derjenigen aus, die derzeit als Software-Entwicklerinnen die Blockchain-Technik entwerfen? Und wie reagieren Gewerkschaften auf die neue Technik?
Moritz Hütten ist Sozialwissenschaftler und interessiert sich seit 2017 für die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf Arbeitsumfelder und Formen der Arbeit. Moritz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Darmstadt Business School und Fellow am Zentrum für Nachhaltige Wirtschafts- und Unternehmenspolitik (ZNWU) der Hochschule Darmstadt. Dort ist er Teil einer Forschungsgruppe, die den Einfluss der Blockchain-Technik auf das Arbeiten, auf Arbeitsplätze und ihre Organisationsformen qualitativ untersucht.
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Zusatzmaterial und weiterführende Hinweise zur Sendung:
↗ Moritz Hütten (Linked in)
↗ Zentrum für Nachhaltige Wirtschafts- und Unternehmenspolitik
↗ Forschungsprojekt: Der Einfluss von Blockketten auf Arbeit und Organisationen (Hans-Böckler-Stiftung)
↗ Moritz Hütten: The Soft Spot of Hard Code: Blockchain Technology, Network Governance, and Pitfalls of Technological Utopianism (Aufsatz; Global Networks, 2019, S. 329-348)
↗ Moritz Hütten: Struggling to Pay Up – Blockchain Experiments and the Exploitation of Labor (Aufsatz; Accumulating Capital Today, vor. 2021)
↗ Probleme von Innovation Labs (Artikel, WirtschaftsWoche)
↗ Crowd Worker in Deutschland: Eine empirische Studie zum Arbeitsumfeld auf externen Crowdsourcing-Plattformen (Hans Böckler Stiftung, 2016)
↗ Hacker und Hacker-Ethik (Wikipedia-Artikel)
Begriff nicht verstanden?
↗ disruptiv (Wikipedia-Artikel)
↗ Distributed-Ledger-Technologie (Wikipedia-Artikel)
↗ Ethereum (Wikipedia-Artikel)
↗ Smart Contracts (Wikipedia-Artikel)
↗ Lieferkette – englisch: supply chain (Wikipedia-Artikel)
↗ TradeLens, eine Logistik Plattform (Cio Magazin)
↗ Vitalik Buterin, Gründer der Ethereum Blockchain (Wikipedia-Artikel)
↗ Click Working (Wikipedia-Artikel)
↗ peer-to-peer bzw. p2p (Artikel von GIGA)
↗ Block, Mining, Smart Contract (Blockchain-Wörterbuch der IHK Stuttgart)
↗ Die Oracle-Problematik auf der Blockchain (Youtube-Video: Fraunhofer InnoVisions)
↗ Das Double Spend Problem (Youtube-Video: The Morpheus Tutorials)