mmm 04: Technik und persönliche Souveränität – ein Blick in die Zukunft
Wir schreiben das Jahr 2055. Technik und Gesellschaft haben sich weiterentwickelt. Was vor 35 Jahren nur ansatzweise zu erkennen war, hat sich nun etabliert: Persönliche digitale Agenten, die wir immer an uns tragen, projizieren Nachrichten in unser Sichtfeld und machen uns passgenaue Vorschläge entsprechend unserem Tagesplan. Informationen über die Umgebung, die per Augenblinzeln abgerufen werden können. Öffentlicher Nahverkehr mit Fahrzeugen, die passgenau und spontan zur Verfügung stehen. Bedingungsloses Grundeinkommen. Konsequente Anwendung des Kriteriums Gemeinwohl für wirtschaftliche Entscheidungen. Eine alternative Währung, die ein Empfinden von Anerkennung und Wertschätzung unabhängig von Geld generiert.
Wie würden wir in dieser Welt fühlen, leben, arbeiten, interagieren und Entscheidungen treffen? Was lehrt uns das über unsere jetzige Welt? Wie lernen wir mit Technik so umzugehen, dass sie lebensdienlich ist? Was brauchen wir auf dem Weg in diese (technische) Zukunft?
Die Autorin Julia Fuchte liest eine Szene aus ihrer noch unveröffentlichten utopian fiction series mit dem Namen Kyaras Kodenet. Der Industrieberater und Experte für Nachhaltigkeitstechnologien Sebastian Gallehr antwortet.
Moderiert wird das Gespräch von Susann Kabisch.
Die Autorin Julia Fuchte, geboren im „Orwell“-Jahr 1984, studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Münster. Es folgte ein Studium der Ökonomie und Gesellschaftsgestaltung in Bernkastel-Kues, wo sie mit ihren Kommiliton*innen neue gemeinschaftliche und ökologische Lebensweisen ausprobierte und die ökosoziale Transitionbewegung erforschte. Aktuell widmet sich Julia den Möglichkeiten und der Kraft, aber auch den Risiken utopischen Denkens. Anfang 2021 startet die Veröffentlichung ihrer utopian fiction series Kyaras Kodenet über eine sozial-ökologisch ausgerichtete Gesellschaft der Zukunft.
Sebastian Gallehr ist stellvertretender Vorsitzender des European Business Council for Sustainable Energy (e5). Mitte der 90er Jahre leitete er als Vorstand das damals noch junge Umweltzentrum Braunschweig und begann in dieser Zeit, sich für Klimaschutz, erneuerbare Energien und nachhaltige Industriestrukturen zu engagieren. Seit 2013 ist Gallehr Mitglied der Forschungsgruppe Ethisch Ökologisches Rating der Goethe Universität Frankfurt/Main. Er gehört aktuell dem Vorstand des Global Climate Forums an, einem klimawissenschaftlich orientierten Zusammenschluss von Forschungsinstituten, NGOs und Wirtschaftsunternehmen. Sein Geld verdient er als Geschäftsführender Gesellschafter des Beratungsunternehmens Gallehr Sustainable Risk Management GmbH.
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Zusatzmaterial und weiterführende Hinweise zur Sendung:
↗ Blog von Julia Fuchte: Kokreative Forschung für Gesellschaftswandel
↗ Utopian fiction series: „Kyaras Kodenet“
↗ Sebastian Gallehr (Persönliche Website)
↗ European Business Council for Sustainable Energy
↗ Ivan Illich (Wikipedia-Artikel)
↗ Artikel-Serie zu Konvivialismus (Transcript Verlag)
↗ Bitcoin erklärt (Artikel von t3n)
↗ Estimating Bitcoin Electricity Use: A Beginner’s Guide (May 2019) (Jonathan Koomey)
↗ Proof of Stake (Wikipedia-Artikel)
↗ Podcast bei netzpolitik.org zum Thema Blockchain und Nachhaltigkeit