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„We run everything. We are the conduit of everything else
happening in the world. We’ve disrupted absolutely everything.
Politics, finance, education, media, relationships – family
relationships, romantic relationships – we’ve put ourselves in
the middle of everything, we’ve absolutely won. But we don’t
act like it. We have no sense of balance or modesty or
graciousness having won.“

Jaron Lanier; The Internet Apologizes

 

Die Distributed-Ledger-Technik (DLT) ist eine vergleichsweise neue digitale Technik. In der Öffentlichkeit ist – hauptsächlich durch die Kryptowährung Bitcoin – eine Untergruppe der Technik bekannt: die sogenannte Blockchain-Architektur. Die DLT und die damit zusammenhängende Entwicklung von digitalen Smart Contracts bieten das Potential, ganze Wirtschaftsbranchen, vielleicht auch unseren Alltag umzugestalten: Diese Automatisierungssysteme könnten Einzug in die Ver­waltung vieler Lebensbereiche halten. Ganz neue Geschäftsmodelle und Organisationsformen sind denkbar. Entsprechend erkunden und erproben weltweit Unternehmen, staatliche Verwaltungsinstitutionen und Forschungsinstitute diese Technik. Anwendungsfelder werden derzeit u.a. für die Stromverteilung, für die Elektromobilität, im Bankwesen, in der Film- und Musiklizenzierung, für die Kontrolle pharmazeutischer Produkte, im Wertpapierhandel, im Registerwesen, im Besteuerungswesen, in der Wirtschaftsprüfung, in der Organisation von Crowdworking und für das Internet der Dinge vorbereitet.

Doch was bedeutet der Einsatz dieser neuen Automatisierungssysteme für die nachhaltige Entwicklung unserer Lebenswelt? Welche Wirkungen haben die neuen Automatisierungssysteme auf die jeweils teilnehmenden Menschen sowie auf die soziale, wirtschaftliche und ökologische Umgebung? In der Öffentlichkeit wird bisher vor allem der hohe Energieverbrauch der Bitcoin-Währung diskutiert. Andererseits scheint die neue Technik große Potenziale zu bieten, unseren Alltag ökologischer zu gestalten – etwa bei der Verteilung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder bei der Überprüfung von Produktionsverfahren hinsichtlich der Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards.

Unsere Gesellschaft braucht eine öffentliche Debatte zu all den nachhaltigkeitspolitischen Chancen und Risiken, die sich mit diesen neuen Systemen ergeben. Die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft, die Politik und die Wissenschaft müssen darüber nachdenken, wie wir solche Systeme im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft nutzen oder schädliche Einsatzweisen verhindern bzw. modifizieren wollen. Es ist wichtig, dass Menschen und Institutionen, die die DLT & Smart Contract Systeme entwickeln, diese Anwendungen nicht nur unter technischen Kriterien betrachten, sondern ebenso unter ethischen, sozialen, kulturellen und ökologischen Kriterien.

Zu diesem Zweck veranstaltet der European Business Council for Sustainable Energy (e5) eine Reihe von Tagungen und Workshops und veröffentlicht eine Podcast-Reihe.

 

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

 
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